Radio SRF3 feiert „30 Jahre Schweizer Mundart Rap“, denn seit 1991 gibt es hierzulande Sprechgesang in verschiedensten Dialekten. Mit diesem Datum sind naturgemäss nicht alle einverstanden: Bereits vor längerer Zeit haben Pioniere wie Polo Hofer („Psycho-motorische-Wältschmärz-Reggae Nr.117“) und Beni Thurnheer (Gesamtwerk) den ersten Mundart-Rap für sich reklamiert. Davon abgesehen gibt es tatsächlich einige Produktionen, die schon vor 1991 mit HipHop-Allüren liebäugelten. Die kamen allerdings eher nicht von „echten“ Ghettokids, sondern von der Werbeindustrie (Leisi Quick 1984) oder Scherzkeksen (Claude – „Nüt“ 1982). Auch diverse Rock- und Punkbands würzten ihr Programm in den Achtzigern mit Sprechgesangsnummern und sogar die Hausbesetzerszene steuerte mit „Wowowonigä“ (1989) einen frühen Track bei.
Weitab von jeder Street Credibility – und ebenfalls ziemlich abseits vom Flow – hatte auch ich schon mit vorzeitigem Rap-Erguss zu tun. Zur allgemeinen Belustigung poste ich hier den „Züri Rap“ (ein Werbejingle für meine Radiosendung auf LoRa 1984) und den „Sad Rap“ (eine Baby Jail Single von 1988).
Die ersten offiziellen Mundart-Raps von 1991 waren selbstverständlich auch für mich wegweisend und inspirierten mich zu einem schönen Kabarettprogramm mit Bubi Rufener (Revolting Allschwil Posse)
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